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Wilde Wälder

Der Wald als lebendiger Organismus


Schon seit meiner Kindheit fasziniert mich das vielfältige Leben des Waldes. In einem Wald müssen unzähliger verschiedener Organismen zusammen arbeiten, damit er sich gesund entwickeln kann. In diesem Ökosystem kommunizieren die Bäume untereinander und stehen mit anderen Bäumen, Pilze und Moosen im ständigen Nähstoffaustausch.
Jeder Wald hat sein eigenes Wesen, seinen eigenen speziellen Charakter. So unterscheidet sich bspw. der Schwarzwald, mit seinem tiefen und dichten Tannenwäldern, vom Reinhards Wald in Hessen, mit seinen Jahrhunderte alten und mächtigen Buchen.


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Nebelwald, Neuseeland

Es ist immer wieder eine große Herausforderung, diesen Charakter des gesamten Organismus, der einen Wald ausmacht, auf einer Fotografie darzustellen. Neben den vielen Facetten eines Ortes, die es einzufangen gilt, spielt die Stimmung der Jahreszeiten und das Licht der Morgen- und Abendstunden eine wesentliche Rolle. Die unterschiedlichen Farben und Formen der sich im ständigen Wandel befindenden Natur müssen dabei immer wieder neue arrangiert und kombiniert werden. Jeder Wald hat sein eigenes „Wesen“. In den wenigen noch vorhanden, über Jahrtausenden gewachsenen alten Wäldern, meint man dieses Wesen nahezu greifen zu können. Es sind nur noch wenige dieser letzten Urwälder vorhanden. In diesen Wäldern erlebte ich stehst eine tiefe Verbundenheit zur Natur. Man hat die Möglichkeit innerlich völlig zu Ruhe kommen und sich geerdet zu fühlen.

Ganz Mittel-Europa war einst mit jenen tiefen Wäldern bedeckt. Der Wald war damals etwas unbekanntes, oftmals undurchdringliches, ein vielschichtiger Ort mit tiefen Geheimnissen. Bis heute ranken sich viele Märchen, Sagen und Mythen um ihn.
Besonders die Deutschen verbindet bis heute eine spezielle Beziehung zum Wald. Für viele gilt der Wald als ein besonderer Ort, eine Quelle um Lebensenergie wieder aufzuladen. In Deutschland ist nicht mehr viel von jenem Urwald zu finden und das ursprüngliche Wesen der Wälder geht immer mehr verloren.

 

Deutschland

Der Hutewald - uralte Bäume, deren einstige Namen längst vergessen sind

In den Hutewäldern, wie dem Reinhard Wald in Hessen, ist bis heute noch etwas von dem ursprünglichen Wald erkennbar. Ein Hutewald ist kein Urwald, wie oft fälschlicherweise angenommen, sondern, wie viele andere, ein Kulturwald der über die Jahrhunderte landwirtschaftlich genutzt wurde. Einst trieben die Menschen ihre Nutztiere zum Hüten in diesen Wald. In den vielen Jahren dieser Nutzung wurden einzelne Bäume und Orte so erhalten wie sie seit jeher waren. Früher hatte jeder dieser Bäume einen eigenen Namen. Namen, die heute längst vergessen sind. Wer sich aber darauf einlässt kann das Wesen der alten Bäume auch heute noch spüren. Jedem, der dafür bereit ist, erzählt dieser Wald eine Geschichte. Nicht ohne Grund handeln viele der deutschen Märchen von genau diesen Wäldern.


Neuseeland

Der Regenwald in Neuseeland

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Neuseeland wurde erst sehr spät von Menschen besiedelt. So finden sich dort noch heute Wälder, die seit Jahrtausenden erhalten geblieben und nicht verändert wurden. Mit der Abtrennung Neuseeland vom Urkontinent Gondwana hat sich ein bis heute erhaltenes, eigenes Ökosystem gebildet. Auf diesen üppig grünen Inseln im Pazifik, mit ihrer geografisch besonderen Lage, ist bis heute ein uraltes Ökosystem erhalten geblieben, wie es bereits zu Zeiten der Dinosaurier existierte. Dieser Jahrtausende alte Lebenszyklus der Wälder, ist ein völlig anderer, als der vom Menschen bearbeitete und gestaltete Wald.

Westküsten Wälder

An den Westküsten Neuseelands wachsen, aufgrund der hohen Niederschläge, besonders satte grüne Regenwälder. Die Fiordlands befinden sich in einer Region mit dem weltweit höchsten Niederschlag. Jeder kleinste Fleck ist bewachsen mit Farnen, Moosen und Pflanzen aus längst vergangenen Zeitepochen. Metergroße Blätter winken einem jeden entgegen, der in diesen Wald eintaucht und sich von ihm in den Bann ziehen lässt. Die Maori haben vielen dieser Pflanzen klangvolle Namen gegeben, wie Kauri, Rimu, Ponga, Pohutukawa oder Podocarpaceae.

 

Der Vater der Bäume

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Te Matua Ngahere - Vater der Bäume

Te Matua Ngahere - Vater der Bäume
In diesen erhalten geblieben Wäldern Neuseelands konnten sich Baumspezialisten entwickeln, die viele Jahrhunderte an Jahren benötigten sich zu entfalten. Die besonders alten Baumriesen verehrten die Ureinwohner Neuseeland einst wie würdevolle, Respekt gebührende Persönlichkeiten.
Weit im Norden Neuseelands, im Waipoua Forest, ist einer der größten und ältesten Kauri Bäume zu finden. Die Maori haben ihm den Namen Tāne Mahuta gegeben, benannt nach ihrem gleichnamige Gott des Waldes (Tāne), sein Alter ist unbekannt. In naher Nachbarschaft steht der, ebenfalls imposante, Te Matua Ngahere, was sich übersetzen lässt mit „Vater des Waldes“ sein Alter wird auf 2000 – 3000 Jahre geschätzt. Seit diesen vielen Jahren stehen diese Bäume dort im Wald und erzählen jedem, der vorbei kommt, etwas von ihrer Geschichte.

Wälder am Rande der Antarktik


Bäume im Catlins National Park

 

In einem der südlichsten Gebiete der Welt, an der Südspitze von Neuseeland am Rande der Antarktis, liegt der Catlins National Park. Starke Stürme haben diese Landschaft geformt. Die sogenannten brüllenden Achtziger, die stetig am Rande der Antarktis wehen, werden von den Albatrossen als „Autobahn“ für ihre interkontinentalen Reisen genutzt.
In den tieferen Tälern wächst auch hier der für Neuseeland typische, dichte Regenwald der gemäßigten Zonen. An den offenen, den Stürmen ausgesetzten Stellen haben sich kleine Heine wie ein Zusammenhalt gegen den Wind gebildet. Es sind Jahrtausende alten Arten der Antarktischen Fauna, Überlebende vom Urkontinent Gondwana.

 

 

Australien

Der Küstenwald in Australien

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Alte Baumriesen im Küstenwald von Australien

Trotz der riesigen Fläche Australiens, ist dort nicht mehr viel vom ursprünglichen Wald vorhanden. Es sind die bei der Besiedlung so begehrten und sehr empfindlichen Küstenregionen, die einst mit üppigem zusammenhängendem Urwald Wald bedeckt waren. Nur im Norden wächst noch heute der alte dichte tropische Regenwald. In den milderen Küstenregionen ist der typische Eukalyptus Wald zu finden, dessen Bäume eine beindruckende Höhe erreichen können. Nur an wenigen Stellen ist noch etwas von dem alten Küstenwald mit seinen uralten Baumriesen erhaltenen gebliebenen. Die immergrünen Antarktis-Buchen sind in diesen seltenen südlichen Küstenwäldern zu finden. Sie sind, so wie in Neuseeland, Überbleibsel des Urkontinents Gondwana. Das alte Wesen dieser tiefen Wälder ist noch heute spürbar und beeindruckt jeden Gast zutiefst.

 

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